Laut Amazon seller central ist jeder Anbieter für die Amazon Preisgestaltung selbst verantwortlich. Amazon entscheidet daraufhin, ob ein Produkt für den Kunden als „hervorgehobenes Angebot“ angezeigt wird. Dafür müssen bestimmte Kriterien für ein positives Einkaufserlebnis erfüllt sein, wie zum Beispiel die Wettbewerbsfähigkeit der Preise im Vergleich zu anderen Einzelhändlern.
Ist dein Angebot gerade nicht für das „hervorgehobene Angebot“ berechtigt, kann es an einem nicht wettbewerbsfähigen oder einem wesentlich höheren Preis im Vergleich zu den aktuellen Preisen liegen. Um den Gesamtbetrag (Artikelpreis, Versandkosten und mögliche Geschenkverpackungsgebühren) so anzupassen, dass er den wettbewerbsfähigen externen Preis nicht überschreitet, kannst du dich für eine automatisierte Preisanpassung anmelden. Damit wird die Amazon Preisgestaltung in Echtzeit und innerhalb deiner festgelegten Parameter optimiert.
Auf der Seite „Preisgestaltung“ findest du außerdem die Angebote, die aufgrund möglicher Preisfehler deaktiviert wurden. Der Grund dafür kann zum Beispiel ein zu niedrigerer Angebotspreis sein, der unter dem zuvor festgelegten Mindestpreis liegt. Um ein negatives Einkaufserlebnis zu verhindern, wird das Angebot vorerst deaktiviert. Damit es wieder reaktiviert werden kann, musst du die Preise entsprechend der Amazon Marketplace-Richtlinien zur angemessenen Preisgestaltung anpassen.
Mit Amazon FBA stellt Amazon seinen Händlern einen Logistik-Service zur Verfügung. FBA ist die Abkürzung für „Fulfillment by Amazon“, was bedeutet, dass Amazon die Lagerung, Verpackung, den Versand und Kundenservice der Produkte eines Amazon Sellers übernimmt.
Wickelt der Händler jedoch selbst die Warenlagerung und den Versand für seine Produkte ab, bezeichnet man dies als „Fulfillment by Merchant“ (FBM). Amazon dient dabei als Verkaufsplattform.
(Quelle: Apiando, vca-logistik)
Grundsätzlich setzen sich die Amazon Verkaufsgebühren aus Fixbeträgen und variablen Anteilen je verkaufter Einheit zusammen. Dabei kann man zwischen zwei Tarifen, das Amazon Basiskonto und das professionelle Amazon Verkäuferkonto, unterscheiden.
Amazon Basiskonto: Bei dieser Art von Konto fällt monatlich keine Grundgebühr an, allerdings wird zusätzlich zur Provision ein Betrag von 0,99€ pro verkauftem Artikel fällig. Ein großer Vorteil dabei ist, dass du nur Zahlungen leistest, wenn du auch Umsätze generierst. Du bist jedoch bei diesem Tarif nicht berechtigt, Produkte in beschränkten Kategorien anzubieten. Ebenfalls ist das Konto nur für Händler zu empfehlen, die wenige Produkte planen zu verkaufen.
Professionelles Amazon Verkäuferkonto: Für das professionelle Amazon Verkäuferkonto fällt eine monatliche Gebühr von 39€ an, welche unabhängig von der tatsächlichen Verkaufsmenge zu leisten ist. Dieser Tarif lohnt sich ab einer verkauften Stückzahl von 40 Produkten im Monat. Wenn du für deine Produkte Werbung schaltest, mehrere Benutzerkonten anlegen möchtest oder auf fortschrittliche Analyse- und Berichtsfunktionen zugreifen möchtest, dann ist diese Art von Konto unverzichtbar. Darüber hinaus erhältst du einen Prime-Status, der dir eine wirksame Möglichkeit bietet, die Sichtbarkeit deiner Produkte zu steigern.
Neben den Kosten für das Konto zahlen die Verkäufer pro verkauftem Artikel einen Prozentsatz des Gesamtpreises an Amazon. Die nachstehenden Provisionen sind entsprechend der Gebührenkategorien sortiert. Amazon kündigt an, eine Änderung dieser Prozentsätze bereits ab dem 01. Oktober 2025 vorzunehmen.
Übersicht über die prozentuale Verkaufsgebühr | ||
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Gebührenkategorien | Prozentuale Verkaufsgebühr | Mindestverkaufsgebühr pro Artikel |
Zubehör für Amazon Geräte | 45 % | 0,30 € |
Auto & Motorsport |
|
0,30 € |
Babyprodukte |
|
0,30 € |
Kinderwagen und Sicherheitsausrüstung** |
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0,30 € |
Rucksäcke und Handtaschen | 15 % | 0,30 € |
Beauty, Drogerie und Körperpflege* |
|
0,30 € |
Wiederverwendbare Arbeits- und Sicherheitshandschuhe** |
|
0,30 € |
Bier, Wein und Spirituosen | 10 % | 0,30 € |
Bücher | 15 % | Nicht zutreffend |
Zubehör für Gewerbe, Industrie & Wissenschaft | 15 % | 0,30 € |
Bekleidung & Accessoires |
|
0,30 € |
Gewerbliches Elektronikzubehör und Zubehör für die Energieversorgung | 12 % | 0,30 € |
Kompaktgeräte | 15 % | 0,30 € |
Computer | 7 % | 0,30 € |
Elektronik | 7 % | 0,30 € |
Fahrradzubehör | 8 % | 0,30 € |
Elektronik-Zubehör |
|
0,30 € |
Drucker- und Scanner-Zubehör** |
|
0,30 € |
Brillen | 15 % | 0,30 € |
Brillenschutz** | 15 % | 0,30 € |
Schuhe | 15 % | 0,30 € |
Geräte in Standardgröße | 7 % | 0,30 € |
Möbel |
|
0,30 € |
Möbelzubehör** | 13 % | 0,30 € |
Lebensmittel und Feinkost |
|
Nicht zutreffend |
Handmade | 12 % | 0,30 € |
Haushalt & Küche | 15 % | 0,30 € |
Heimtextilien und Teppiche** | 15 % | 0,30 € |
Schmuck |
|
0,30 € |
Garten | 15 % | 0,30 € |
Koffer, Rucksäcke & Taschen | 15 % | 0,30 € |
Zubehör für Koffer, Rucksäcke & Taschen** | 15 % | 0,30 € |
Matratzen | 15 % | 0,30 € |
Musik, Videos und DVDs | 15 % | Nicht zutreffend |
Musikinstrumente & DJ-Equipment sowie AV-Produktion | 12 % | 0,30 € |
Bürobedarf | 15 % | 0,30 € |
Verpackungsmaterial** | 15 % | 0,30 € |
Haustierbedarf | 15 % | 0,30 € |
Haustierkleidung und -futter** | 15 % | 0,30 € |
Software | 15 % | Nicht zutreffend |
Sport & Freizeit | 15 % | 0,30 € |
Reifen | 7 % | 0,30 € |
Werkzeuge und Baumarkt | 13 % | 0,30 € |
Tür-, Fenster- und Duschzubehör** | 13 % | 0,30 € |
Heimkleber und Kabelbinder** | 13 % | 0,30 € |
Spielzeug | 15 % | 0,30 € |
Videospiele und Zubehör | 15 % | Nicht zutreffend |
Videospielkonsolen | 8 % | Nicht zutreffend |
Uhren |
|
0,30 € |
Andere Produkte | 15 % | 0,30 € |
(Quelle: Magnalister, Amazon seller central)
Weitere FBA-Kosten kommen auf dich zu, wenn du Amazons Versand- und Fulfillment-Dienste in Anspruch nimmst. Damit die Ware allerdings gelagert und versendet werden kann, bist du dafür verantwortlich, dass die Produkte im entsprechenden Amazon-Lager ankommen.
Können die Produkte gelagert werden, fallen Lagergebühren pro Kubikmeter an, die nach Kalendermonat, Größe der Lagermenge und Kategorie variieren. Laut Magnalister sehen die Gebühren folgendermaßen aus:
Liegt die Ware hingegen einen längeren Zeitraum im Amazon-Lager, fallen zusätzliche Kosten an, die geleistet werden müssen. Diese werden als langfristige Lagergebühren betitelt.
Wird ein Produkt nun verkauft, begibt es sich auf den Weg zum Käufer, wofür Versandgebühren für den Händler anfallen. Diese hängen von der Größe, dem Gewicht, dem Produkttyp und Standort des Logistikzentrums ab. Ein Nachteil ist, dass der Händler die Versandmethoden und -kosten nicht eigenständig festlegen bzw. aushandeln kann, jedoch garantiert Amazon im Gegenzug eine schnelle Lieferzeit von ein bis zwei Werktagen. Dies kann die Kundenzufriedenheit enorm erhöhen.
Amazon hat auf der offiziellen Webseite einen Vergleich von zwei verschiedenen Produkttypen veröffentlicht, die zwischen Januar und September in Deutschland gelagert und innerhalb eines Monats verkauft wurden:
Wenn du mal selbst durchrechnen willst:
Im Seller Central steht dir ein Amazon-FBA-Rechner zur Verfügung, den du auch ohne Registrierung nutzen kannst, um deine Zahlen grob vorab zu kalkulieren.
Neben den Verkaufsgebühren gibt es auch weitere Zahlungen, wo sie als Amazon-Händler nicht drumherum kommen werden. Die drei wichtigsten Arten von Sondergebühren sind die Abschlussgebühren, die Bearbeitungsgebühren für Erstattungen und die Gebühr für das Einstellen großer Angebotsmengen.
Verkäufer von Medienartikeln zahlen zusätzlich eine Abschlussgebühr (pro verkauftem Artikel):
Des Weiteren erhältst du die prozentuale Verkaufsgebühr von Amazon zurück, wenn du einem Kunden den Kaufpreis zurückerstattest. Für die Bearbeitung behält Amazon allerdings Gebühren ein, entweder 5€ oder 20% der Verkaufsgebühr, je nachdem, welcher Betrag niedriger ausfällt.
Zu guter Letzt können Gebühren für das Einstellen großer Angebotsmengen entstehen. Bietest du in einem Monat mehr als zwei Millionen SKU´s („Stock Keeping Unit“, Dt: Artikelnummer) an, die nicht dem Medienbereich zuzuordnen sind, erhebt Amazon Zusatzgebühren von 0,0004€ je SKU.
(Quelle: Amazon seller central, Magnalister)